Pfandtourismus: Warum Deutsche mit Bierkästen nach Österreich fahren

Ein komisches Geschäft: Warum sich die Reise ins Nachbarland für Pfandjäger lohnt
In den letzten Wochen hat sich an der Grenze zwischen Deutschland und Österreich ein seltsames Phänomen gezeigt. Es wird von "Pfandtourismus" gesprochen. Viele Deutsche fahren jetzt nach Österreich, um dort Pfandbeträge für Leergut zu kassieren. Der Grund dafür ist simpel: In Österreich wurde das Pfand für Bierflaschen von 9 auf 20 Cent erhöht. In Deutschland liegt es immer noch bei 8 Cent. Das macht es für manche Menschen attraktiv, ihre Leergutkästen über die Grenze zu bringen. In Deutschland bringen leere Kästen nur 3,10 Euro, während es in Österreich 7 Euro gibt. Diese große Preisdifferenz hat dazu geführt, dass viele mit voll beladenen Autos oder sogar Anhängern die Reise antreten.
Das hat auch Auswirkungen auf die Brauereien und Geschäfte an der Grenze. Christian Thiel von der Brauerei Schönramer beschreibt die Situation als "katastrophal". Händler haben berichtet, dass sie große Mengen von Leergut nicht mehr annehmen, weil sie nur haushaltsübliche Mengen zurücknehmen müssen. Das bedeutet, dass sie nur Kästen zurücknehmen, die sie auch selbst verkaufen. Die österreichischen Brauereien haben die Pfanderhöhung eingeführt, um die Rückgabe von Flaschen zu fördern. In den letzten Jahren hatte man beobachtet, dass immer weniger Leute ihre Flaschen zurückgebracht haben. Inzwischen wird erwartet, dass es auch in Deutschland zu neuen Diskussionen über eine Erhöhung des Pfands kommen kann. Es gibt Stimmen, die sagen, eine Anpassung auf 20 Cent würde der aktuellen Marktsituation eher entsprechen.
Wenn Du Dich in der Nähe der Grenze aufhältst oder planst, dorthin zu reisen, solltest Du Dich im Vorfeld informieren. Die Regelungen zur Rückgabe von Leergut können variieren, und nicht jeder Händler nimmt große Mengen an. Das könnte für Reisende, die ihre Bierkästen zurückbringen wollen, zu Schwierigkeiten führen. Besonders in den touristischen Gebieten könnte es zu Engpässen bei der Annahme kommen. Informiere Dich darüber, was genau zurückgegeben werden kann und welche Mengen akzeptiert werden.