Schokolade wird teuer: Bald ein Luxusgut?

Die steigenden Preise für Kakao zwingen uns, über den Wert und die Verfügbarkeit unseres liebsten Süßungsmittels nachzudenken.
Schokolade könnte bald richtig teuer werden und vielleicht sogar ein Luxusgut sein. In den letzten Monaten sind die Preise für Kakao stark gestiegen. Im Januar 2024 war eine Tonne Kakao 73,4 Prozent teurer als im Dezember 2023. Im Februar wurde sogar ein Rekordpreis von 5.500 Euro für eine Tonne erreicht. Seit September 2022 sind die Preise um etwa 340 Prozent gestiegen. Hauptgründe für diese Preiserhöhungen sind Missernten in Ländern wie der Elfenbeinküste und Ghana. Diese Länder haben mit extremem Wetter, Pflanzenkrankheiten und Klimaveränderungen zu kämpfen. In Ghana fiel die Ernte 2024 um fast 50 Prozent. Das ist der niedrigste Stand seit über 20 Jahren.
Die EU-Entwaldungsverordnung wird auch einen Einfluss auf die Lage haben. Diese Regelung schränkt den Import von Produkten ein, die aus gerodeten Flächen stammen. Für die Käufer hat das bereits Konsequenzen. Tafelschokolade kostet im Durchschnitt ein Drittel mehr, und viele Firmen reduzieren die Produktgrößen. Besonders große Hersteller wie Lindt & Sprüngli machen trotz sinkender Verkäufe große Gewinne. Doch die Preiserhöhungen werfen auch wichtige ethische Fragen auf. Kakaobauern verdienen oft nur einen kleinen Bruchteil des Preises, den wir für Schokolade zahlen. In Ghana bekommen die Bauern oft nur etwa neun Prozent des Gesamtpreises.
Einige Unternehmen entwickeln nun kakaofreie Schokoladenalternativen, wie die von Planet A Foods. Diese Produkte basieren auf Hafer und Sonnenblumenkernen und sind eine Reaktion auf die Probleme im Kakaosektor. Es wird klar, dass Schokolade möglicherweise nicht mehr so leicht erhältlich sein wird. Der Luxuscharakter wird wieder stärker in den Vordergrund rücken.