Influencer unter Beschuss: Irreführende Versprechen für Supplemente

Wie Influencer mit Superlativen für ihre Supplemente ungewollt die Gesundheit ihrer Follower gefährden.
Viele Influencer machen in sozialen Medien falsche Versprechen über Nahrungsergänzungsmittel. Ein neuer Report von foodwatch zeigt, dass dies ein ernstes Problem ist. In einer Untersuchung über 20 Tage haben Verbraucherschützer 95 Gesundheits- und Fitness-Influencer beobachtet. Sie haben 358 Beiträge gefunden, in denen 152 verschiedene Nahrungsergänzungsmittel beworben wurden. In etwa einem Drittel dieser Fälle wurden gesundheitsbezogene Aussagen gemacht, die verboten sind. Das bedeutet, dass die Influencer Produkte angepriesen haben, die angeblich die „Leberwerte verbessern“ oder „Schlaf und Regeneration unterstützen“ können. Solche Behauptungen sind jedoch rechtlich nicht erlaubt.
Die Kontrolle über solche Werbung funktioniert nicht richtig. Die Lebensmittelüberwachung auf kommunaler Ebene ist oft mit den Online-Plattformen überfordert. Daher fordert foodwatch, dass eine zentrale Bundesstelle eingerichtet wird. Diese Stelle sollte genügend Personal haben, um gegen solche Verstöße vorzugehen. Chris Methmann von foodwatch beschreibt die Situation als „Wilder Westen“. Hersteller nutzen diese Lücken und machen mit falschen Versprechungen Werbung, die Verbraucher in die Irre führt. Das kann schlimmstenfalls die Gesundheit der Menschen gefährden.
Besonders viele Menschen kaufen Nahrungsergänzungsmittel online. Influencer üben durch ihre große Reichweite viel Einfluss auf die Käufer aus. Foodwatch hat bereits einige Hersteller verklagt, um besser vor irreführender Werbung zu schützen. Verbraucher sollten genau aufpassen und sich informieren, bevor sie solche Produkte kaufen.