Getränkekartons in Gefahr: EU-Regeln drohen Verbot

Verpackungsrevolution oder Rückschritt? So könnte die neue EU-Regelung die Zukunft deiner Lieblingsgetränke beeinflussen.
Die neue Verpackungsverordnung der EU könnte die Zukunft von Getränkekartons stark beeinflussen. Seit dem 11. Februar müssen Verpackungen mindestens 80 Prozent recyclebar sein, um weiterhin verkauft werden zu dürfen. Aktuell liegt die Recyclingquote von Getränkekartons jedoch nur bei etwa 71 Prozent. Das bedeutet, dass sie möglicherweise ab 2038 vom Markt verschwinden könnten, wenn sich die Situation nicht ändert.
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) sieht hier ein Problem. Sie fordert ein Pfandsystem für Getränkekartons. Mit einem Pfand würde es für die Menschen interessanter, die Kartons zurückzugeben, statt sie im Müll zu entsorgen. In Spanien hat man bereits ein solches System beschlossen. Wenn die Deutschen es auch einführen würden, könnte das die Recyclingquote steigern. Zudem schlägt die DUH vor, mehr Recyclinganlagen aufzubauen. So könnte das Recycling insgesamt verbessert werden.
Der Fachverband für Kartonverpackungen sieht das anders. Er behauptet, dass die Recyclingfähigkeit von Getränkekartons weit über 90 Prozent liege. Die tatsächliche Quote spielt jedoch die entscheidende Rolle im Diskurs. Die DUH möchte außerdem Mehrwegflaschen fördern. Eine zusätzliche Abgabe auf Einwegverpackungen könnte dabei helfen, den Einsatz von Mehrwegflaschen attraktiver zu machen. Wenn diese Maßnahmen umgesetzt werden, könnten Getränkekartons von umweltfreundlicheren Alternativen abgelöst werden.